Isokinetisches Training
Isokinetisches Training ist eine revolutionäre Trainingsmethode,
mit der effektiver und zeitsparender als beim klassischen
Training Erfolge erzielt werden können. Insbesondere lassen
sich damit auch schmerzhafte Gelenke schonend trainieren.
Im Gegensatz zu klassischen Kraftgeräten, wird beim
isokinetischen Training kein Gewicht, sondern eine
Bewegungsgeschwindigkeit eingestellt.
Der Widerstand entsteht dann durch den Versuch, schneller zu
trainieren, als es die Geschwindigkeit des Gerätes zulässt. In
dieser Hinsicht haben isokinetische Trainingsgeräte eine
wasserähnliche Charakteristik. Je schneller man versucht zu
drücken bzw. zu ziehen, desto größer ist auch der Widerstand.
Das heißt also man kann in jedem Moment der Übung die
Dosierung seiner Belastung selbst steuern und die aufgebrachte
Last am Bildschirm des Gerätes mitverfolgen.
Die Vorteile des isokinetischen Trainings
Der Trainingseffekt ist höher als beim klassischen Krafttraining.
Dadurch müssen mit dem isokinetischen Training weniger
Trainingssätze absolviert werden als beim klassischen
Krafttraining. Dies wurde in einer Studie aus dem Jahr 2011
nachgewiesen. Nach einem vierwöchigen isokinetischen
Krafttraining kam es hier zu einem Kraftzuwachs um +27
Prozent. Beim klassischen Krafttraining waren es hingegen nur
+13 Prozent. Außerdem konnten mit dem isokinetischen
Training Muskeldysbalancen besser ausgeglichen werden (Golik-
Peric at. al. 2011).
Besonders schonende Trainingsform - mit geringem
Verletzungs- und Überlastungsrisiko, da der Widerstand variabel
ist und sich zu jedem Zeitpunkt an die persönliche
Leistungsfähigkeit anpasst. So können insgesamt höhere Kräfte
und höhere Umfänge realisiert werden als beim klassischen
Training (Hollmann & Strüder, 2009). Gleichzeitig werden so
ungewünschte Kompensationen verhindert, die beim regulären
Training durch ein zu hohes Trainingsgewicht in den schwachen
Gelenkwinkeln entstehen würden (Weineck, 2004). Außerdem
kommt es durch die gleichbleibende Geschwindigkeit in der
Bewegung zu keinen unkontrollierten Beschleunigungen.
Aufgrund dieser Eigenschaften kommt bei vorliegenden
Gelenkschäden meist nur das isokinetische Training als
ernsthaftes Krafttraining in Frage.
Isokinetisch ist die einzige Trainingsmethode, mit der verletzte
oder schmerzhafte Gelenke trainiert werden können.
Wer z. B. in einem bestimmten Bereich Schmerzen hat,
reduziert einfach seinen Krafteinsatz, während er in
schmerzfreien Bewegungsbereichen seine volle Kraft einsetzen
kann (Wilcke & Steinkopf, 2007; Hohmann & Hamacher, 1998).
Gleichmäßige Kraftentwicklung in jedem Gelenkwinkel
Muskeln können nicht immer die gleiche Kraft aufbringen,
sondern die Kraft des Muskels ist abhängig von der Position, in
der er sich gerade befindet. Deutlich wird das z. B. beim
Liegestütz: Umso weiter man mit der Nasenspitze Richtung
Boden geht, desto anstrengender wird es. Genau dort - also im
schwächsten Bereich einer Bewegung - findet beim klassischen
Training auch der größte Trainingsreiz statt. Anders beim
isokinetischen Training: hier ist der Trainingsreiz in jedem
Gelenkwinkel gleich.
Höhere Motivation und Koordinationsschulung durch
direktes Feedback am Bildschirm.